Der Frexit bleibt aus

Franzosen entscheiden sich gegen die rechtsextreme Anti-Europäerin Marine Le Pen

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Berlin. Bei der europaweit mit Spannung verfolgten französischen Präsidentenwahl hat sich der Favorit Emmanuel Macron laut erster Prognose mit mehr als 65 Prozent zu knapp 35 Prozent gegen die rechtsextreme Marine Le Pen durchgesetzt. Der für seine Bewegung »En Marche!« angetretene Macron galt schon vor dem Endduell als klarer Favorit. Er wird mit 39 Jahren der jüngste französische Präsident aller Zeiten. Der frühere Wirtschaftsminister und Investmentbanker gilt als Hoffnungsträger der Pro-Europäer. Er will die Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen und strebt eine enge Partnerschaft mit Deutschland an.

Es zeichnete sich am Sonntag eine sehr niedrige Wahlbeteiligung ab. Französische Meinungsforschungsinstitute erwarteten einen Wert von etwa 73 bis 74 Prozent. Das wäre die niedrigste Beteiligung an einer Präsidenten-Stichwahl in Frankreich seit 1969, als nur 64,4 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgaben. Bis zum späten Nachmittag lag die Wahlbeteiligung nach offiziellen Angaben bei 65,3 Prozent. Das waren über vier Punkte weniger als bei der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen um dieselbe Zeit. Beobachter nehmen an, dass vor allem viele linksgerichtete Wähler leere Wahlumschläge abgeben haben, weil sie beide Kandidaten ablehnen. Diese »weißen Stimmen« werden gesondert aufgeführt, aber bei der Ermittlung des Ergebnisses der einzelnen Kandidaten nicht einberechnet.

Das Wahlwochenende wurde von der Veröffentlichung zahlreicher interner Dokumente aus dem Wahlkampf-Team Macrons überschattet. »En Marche!« erklärte, die Daten seien bei einer »massiven und koordinierten« Hacker-Attacke vor einigen Wochen gestohlen worden. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Vorermittlungen ein, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Agenturen/nd Seite 2

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