Universitärer Arbeitskampf

Studentische Beschäftigte fordern neuen Tarifvertrag

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: 2 Min.

Seit Monaten läuft bereits die Kampagne für einen neuen Tarifvertrag studentischer Beschäftigter an Berliner Hochschulen. Ein neuer Vertrag ist überfällig, denn seit 16 Jahren wurde der Stundenlohn für studentische Beschäftigte nicht erhöht - zwischenzeitlich wurde sogar das Weihnachtsgeld gestrichen. Neue Vereinbarungen sind das Ziel der Tarifinitiative, in der sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) mit Aktiven aus den studentischen Personalräten und Studierendenvertretungen zusammengeschlossen haben.

Die Ausgangslage der Studierenden erscheint günstig. »Im Laufe des letzten Jahres haben wir über 1000 neue Gewerkschaftsmitglieder gewonnen, die die Tarifverhandlungen unterstützen. Die studentischen Beschäftigten sind damit heute so gut organisiert wie seit vielen Jahren nicht«, so Tina Böhmer von der Initiative. Bis Ende Juni soll nach drei Verhandlungsrunden ein Vertragsabschluss stehen. »Bei der ersten Runde wurde ganz klar: Die Hochschulen werden uns nichts schenken! Deswegen brauchen wir jetzt die Unterstützung der gesamten Studierendenschaft und aller übrigen wissenschaftlichen Statusgruppen«, so Böhmer bei der Auftaktveranstaltung zum Arbeitskampf Anfang Mai an der Humboldt-Universität.

Die Veranstaltung war mit rund 30 Leuten nur spärlich besucht. Der steigende Organisationsgrad unter den studentischen Beschäftigten macht den Aktivist_innen dennoch Mut, den Druck auf die rot-rot-grüne Landesregierung zu erhöhen. Diese hatte im Koalitionsvertrag steigende Entgelte für studentische Beschäftigte angekündigt. »Mindestens der Entwicklung der realen Lebenshaltungskosten entsprechen« sollen sie. Die Politik muss die Hochschulen nun in die Pflicht nehmen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal