Werbung

Greenpeace findet multiresistente Keime in Gülle

Durch großflachigen Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung gelangen resistente Keime auf die Äcker

  • Lesedauer: 1 Min.

Nach einer Untersuchung von Greenpeace gelangen mit Gülle aus Schweineställen multiresistente Keime und Antibiotika großflächig in die Umwelt. Laut Greenpeace haben dies Laboranalysen von 19 Gülleproben aus Schweinemastanlagen in sieben Bundesländern ergeben. 13 Proben hätten Bakterien enthalten, die gegen ein auch bei Menschen häufig verabreichtes Antibiotikum resistent waren. In sechs Proben fand die Umweltschutzorganisation Bakterien mit Resistenzen gegen gleich drei Antibiotikagruppen. 15 Gülleproben enthielten darüber hinaus Rückstände von Antibiotika.

Laut Greenpeace hat der massive Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung Konsequenzen für die Umwelt. Da die Tiere viele Antibiotika unverändert ausscheiden, wirken die Mittel auf dem Acker auf Bodenorganismen und können, ebenso wie Keime, ins Grund- und Oberflächenwasser gelangen.

Als Konsequenz könnten Kranke künftig wieder häufiger an harmloseren Infektionen wie Harnwegsentzündungen sterben. »Der Antibiotikaverbrauch muss generell weitgehend reduziert werden. In der Landwirtschaft geht das nur mit einer besseren Tierhaltung. Denn Tiere, die mit mehr Platz und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden, sind weniger anfällig für Krankheiten«, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann.

Greenpeace forderte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) auf, den Einsatz von Antibiotika in der Agrarindustrie durch bessere Haltungsbedingungen drastisch zu senken. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal