Terror gegen Teens

Mehr als 20 Tote und Dutzende Verletzte bei Anschlag in Manchester

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London. »Er hat Zeit und Ort absichtlich so gewählt, um das größtmögliche Blutbad anzurichten«, sagte die britische Premierministerin Theresa May am Dienstag nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in London. Ein mutmaßlich islamistischer Selbstmordattentäter hatte nach einem Popkonzert am Montagabend in Manchester im Eingang der Konzerthalle eine Bombe gezündet, die mindestens 20 Menschen in den Tod riss. Von den 59 zum Teil schwer verletzten Konzertbesuchern schwebten einige am Dienstag noch in Lebensgefahr. Im Etihad-Stadion, dem Heimstadion von Manchester City, wurde ein Notfallzentrum eingerichtet. Nach Angaben der Rettungskräfte gehörten zu den Verletzten zwölf Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Eine Achtjährige starb. Der Wahlkampf vor den Parlamentswahlen am 8. Juni in Großbritannien wurde unterbrochen.

Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. »Am wichtigsten ist es jetzt, herauszufinden, ob er alleine handelte oder als Teil eines Netzwerks«, sagte Ermittler Ian Hopkins. Einer ihrer »Soldaten« habe die Bombe platzieren können, erklärte die Terrororganisation Islamischer Staat. Deren Anhänger feierten die Tat in sozialen Netzwerken. Es war der schwerste Terroranschlag in Nordengland in Friedenszeiten - und in Großbritannien seit 2005. Damals zündeten vier Muslime mit britischem Pass in der U-Bahn und einem Bus Sprengsätze. 56 Menschen starben, etwa 700 wurden verletzt.

Der Anschlag löste weltweit Betroffenheit aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich entsetzt. »Es ist unbegreiflich, dass jemand ein fröhliches Popkonzert ausnutzt, um so vielen Menschen den Tod zu bringen oder ihnen schwere Verletzungen zuzufügen.« Eine Wahlkampfveranstaltung in München wurde abgesagt. dpa/nd Seite 2

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