Tel Aviv: Tausende für Zwei-Staaten-Lösung

Protest »gegen die Hoffnungslosigkeit« und die Regierung Netanjahu / Botschaft von Palästinenserpräsident Abbas bei Kundgebung verlesen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Tausende Israelis haben am Samstag in Tel Aviv für eine Beendigung des Nahost-Konflikts durch eine Zwei-Staaten-Lösung demonstriert. Die Demonstranten trugen ein Spruchband mit der Aufschrift »Zwei Staaten, eine Hoffnung« vor sich her. Die Kundgebung war maßgeblich von der israelischen Organisation Frieden Jetzt organisiert worden, die den jüdischen Siedlungsbau im palästinensischen Westjordanland und in Ost-Jerusalem kritisiert. Auch der israelische Oppositionsführer Isaac Herzog von der sozialdemokratischen Awoda-Partei bekundete mit seiner Teilnahme an der Demonstration seine Unterstützung für die Zwei-Staaten-Lösung.

Die Demonstration richte sich »gegen die Hoffnungslosigkeit, die uns eine Regierung beschert, die Besatzung, Gewalt und Rassismus fortführt«, sagte der Chef von Frieden Jetzt, Avi Buskila. »Es ist die Zeit gekommen, den Israelis, Palästinensern und der ganzen Welt zu beweisen, dass ein wichtiger Teil der israelischen Bevölkerung gegen die Besatzung ist und eine Zwei-Staaten-Lösung will«.

Bei der Kundgebung wurde eine Grußbotschaft von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verlesen. »Es ist Zeit, zusammen in Harmonie, Sicherheit und Stabilität zu leben«, appellierte Abbas demnach. »Unsere Pflicht gegenüber künftigen Generationen ist es, einen Frieden der Mutigen zu schließen.«

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs das Westjordanland und Ost-Jerusalem besetzt. Später annektierte es Ost-Jerusalem, von der internationalen Gemeinschaft wurde dies aber nie anerkannt. Die israelische Regierung sieht in Jerusalem die unteilbare Hauptstadt des Landes, die Palästinenser erheben aber Anspruch auf den Ostteil der Staat als Hauptstadt eines zukünftigen Palästinenserstaates.

Im Westjordanland leben mehr als 400.000 jüdische Siedler. Die rechtsgerichtete israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Siedlungsbau trotz internationaler Kritik massiv vorangetrieben. Einige Regierungsmitglieder haben sich offen für eine Annexion des Westjordanlandes ausgesprochen. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal