Anzahl der US-Luftangriffe in Afghanistan verdreifacht

898 Luftschläge von Januar bis April / 72 tote und 76 verletzte Zivilisten

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Kabul. Die Anzahl der US-Luftangriffe auf islamische Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Das bestätigte der Sprecher der US-Streitkräfte in Kabul, William Salvin. Zwischen Januar und Ende April habe die Luftwaffe 898 Luftangriffe geflogen. Im gleichen Zeitraum 2016 seien es weniger als 300 gewesen. Aus jüngst veröffentlichten Statistiken der US-Luftwaffe geht hervor, dass Piloten bis Ende April 917 Geschosse abgefeuert hatten - zumeist Raketen. Im ganzen vergangenen Jahr waren es rund 1300 gewesen.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte im Juni 2016 den US-Streitkräften erweiterte Befugnisse für Luftschläge erteilt. Angesichts landesweiter Landgewinne der Taliban und der Erschöpfung und Demoralisierung der afghanischen Bodentruppen sehen Militärs die Luftangriffe oft als letztes Mittel, die Taliban zurückzutreiben.

Gleichzeitig häufen sich die zivilen Opfer. Die UN hatten im ersten Vierteljahr 72 tote und 76 verletzte Zivilisten gezählt - fast das Fünffache der Opferzahl im vergangenen Jahr. Schon 2016 war die Anzahl ziviler Opfer von Luftangriffen laut UN stark gestiegen - um 99 Prozent auf 250 Tote und 340 Verletzte. dpa/nd

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