Werbung

Nun aber vielleicht ganz bestimmt

Innenminister entwaffnen Reichsbürger - René Heilig bezweifelt das

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Mitte Oktober 2016 erschoss ein sogenannter Reichsbürger in Franken einen SEK-Beamten. Seither waren ähnliche Angriffe zu vermelden. Bekannt wurde, dass Reichbürger sogar selbst im Polizeidienst sind und Verfassungsschützer stellten überrascht fest, dass es vielen dieser Typen gar nicht so sehr um Steuervermeidung geht, sondern dass sie Rechtsaußen Stellung beziehen. Ideologisch knallhart und bereit zu Gewalt.

Derartige - jenseits des Verfassungsschutzes seit langem bekannte Fakten - wurden von verantwortlichen Innenpolitikern stets garniert mit markig klingenden Sprüchen. Man wolle... Man werde... - es blieb bei heißer Luft, bis auch die verweht war. Nun aber! In der kommenden Woche soll es passieren: Die Innenminister von Bund und Ländern wollen den Reichsbürgern ihre legal erworbenen Waffen abnehmen. Man ahnt, wie kompliziert das wird - trotz bestehender Gesetze. Kein Personal, mangelnde Absprachen zwischen Behörden, Jagd- und Schützenvereine werden sich empören. Dann kommen Einsprüche. Mehrfach hatten bekannte Nazis damit Erfolg vor Gericht. Die Frage, wie man an illegal gehortete Waffen kommt, ist da noch gar nicht gestellt. Dass Innenminister »ihren« Polizisten ab und zu neue Körperschutzwesten spendieren, muss denen, die den Kopf hinhalten, wie eine Art Ablasshandel vorkommen.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -