Zahlreiche Entscheider nicht qualifiziert
Nürnberg. Hunderte Asyl-Entscheider des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind einem Zeitungsbericht zufolge nicht ausreichend qualifiziert. Laut einer internen Analyse der Behörde, aus der die »Nürnberger Nachrichten« am Samstag zitierten, haben 454 der 3033 Entscheider, die zwischen dem 1. August 2015 und dem 1. März 2017 beim BAMF angefangen haben, keine relevante Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen. Noch schlechter sieht es demnach bei den Mitarbeitern des Asylverfahrenssekretariats aus. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, Anträge anzunehmen, die Dokumente der Asylbewerber zu prüfen und die Antragsteller erkennungsdienstlich zu behandeln. Von den 3340 neuen Mitarbeitern in diesem Bereich zwischen 1. August 2015 und 1. März 2017 haben laut »Nürnberger Nachrichten« 2669 »keine Qualifizierungsmaßnahmen erhalten«. Die Mitarbeiter seien vor allem durch Kollegen angelernt worden. Eine Sprecherin sagte der Zeitung, dass die Qualifizierung inzwischen angepasst worden sei. So habe es theoretische Schulungen zwischen drei bis fünf Wochen gegeben, darüber hinaus würden Mentoren neuen Mitarbeitern zur Seite stehen. Außerdem habe die Behörde als Konsequenz aus dem Fall Franco A. »eine Reihe von weiteren qualitätssichernden Maßnahmen eingeleitet«. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.