Einladung zur Bundeswehr-Safari

Tag der offenen Tür: Ministerin besucht die Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Man habe ein »buntes, abwechslungsreiches und spannendes Programm für die ganze Familie vorbereitet« und bitte die Bevölkerung »vorab bereits um Verständnis« dafür, dass Straßen gesperrt werden. So wirbt die Panzerbrigade 21 »Lipperland« für den von ihr Augustdorf (Nordrhein-Westfalen) veranstalteten »großen Bahnhof«. Neben einer statischen und dynamischen Waffen- und Fahrzeugschau soll vor allem eine »Bundeswehr-Safari« Interessierte anlocken. Dabei werden Besucher mit Bundeswehr-Fahrzeugen in die Senne gefahren, wo sie Übungen mit »Leopard«-Kampfpanzern beobachten können.

Die örtliche Zeitung ist schon ganz aus dem Häuschen, denn man darf »hohen Besuch« erwarten. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wird sich umschauen an dem Standort, wo rund 2700 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst versehen. Das wäre eine Gelegenheit für die Ministerin, in ihrer geplanten Rede über Traditionen und die Probleme zu sprechen, die die Bundeswehr mit ihren hat, denn: Die Augustdorfer Veranstaltung findet in einer Kaserne statt, die noch immer nach Hitlers Generalfeldmarschall Erwin Rommel benannt ist.

Bundesweit sind 16 Bundeswehr-Standorte in den Aktionstag eingebunden. Er wird zum dritten Mal in Folge veranstaltet und steht unter dem Motto: »Willkommen Neugier«. Elitesoldaten des Kommandos Spezialkräfte zeigen in Faßberg wie es zugehen sollte, wenn sie Geiseln befreien müssen. Ein »Tornado« und eine Transall und diverse Hubschrauber werden in Diepholz Schauflüge veranstalten. In Ulm präsentieren sich Sanitäter und die Marine lädt in Wilhelmshaven ein. In Hessen wurde die Militärshow kurzerhand in den »Hessentag« integriert. Auch in Stralsund und Storkow zeigt die Truppe Präsenz.

Im vergangenen Jahr hatte es Ärger gegeben, weil man - wie »nd« öffentlich machte - Kinder vorschriftswidrig mit Sturmgewehren und Maschinenpistolen hantieren ließ. Das belegten Fotos aus einer Kaserne im baden-württembergischen Stetten. Die Deutsche Friedensgesellschaft DFG-VK und weitere Organisationen hatten der Bundeswehr vorgeworfen, mit dieser Art Nachwuchswerbung Grenzen zu überschreiten.

Im vergangenen Jahr ließen sich laut Verteidigungsministerium rund 262 000 Besucher zu den Veranstaltungen locken.

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