Panama: Für China, gegen Taiwan

Zentralamerikanischer Staat nimmt diplomatische Beziehungen mit Peking auf - Abbruch der Kontakte zu Taiwan

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Berlin. Panama hat seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und stattdessen Beziehungen zur Volksrepublik China aufgenommen. Wie die Regierungen Panamas und Chinas am Montag mitteilten, vereinbarten beide Länder, sich »im Interesse und nach dem Willen beider Völker« ab sofort gegenseitig anzuerkennen und diplomatische Beziehungen auf Botschafterebene aufzunehmen. Panama bekennt sich damit auch zur sogenannten Ein-China-Politik.

Panama und China hatten jahrzehntelang keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, weil das zentralamerikanische Land Taiwan als Staat anerkannte, China die Insel aber als abtrünnige Provinz betrachtet. Wirtschaftliche Beziehungen pflegten Panama und China aber sehr wohl. Bei den Nutzern des Panama-Kanals sind chinesische Schiffe die Nummer zwei. In der vergangenen Woche hatte China zudem mit dem Bau eines Containerhafens in Colón an Panamas Nordküste begonnen.

China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiets und strebt eine Wiedervereinigung zu seinen Bedingungen an. Die tiefe Kluft zwischen den beiden Ländern ist eine Folge des blutigen chinesischen Bürgerkriegs, der 1949 endete. Nach dem Sieg der Kommunisten um Mao Tse-tung flohen die mit ihnen verfeindeten Kuomintang-Nationalisten auf die dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel Taiwan und riefen dort einen eigenen Staat aus. Bis heute erkennen jedoch nur wenige Staaten Taiwan offiziell an. AFP/nd

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