Hunderte bei Mahnwache für Radfahrer
Hunderte Menschen stehen am Donnerstagabend auf der Neuköllner Hermannstraße. Hunderte Fahrräder liegen verstreut auf der Fahrbahn. Sie gedenken eines Radlers, der am vergangenen Mittwoch seinen schweren Kopfverletzungen erlegen ist und folgen damit einem Aufruf unter anderem des Fahrradclubs ADFC Berlin und des Volksentscheides Fahrrad. Der 56-jährige Radler war am Dienstagabend schwer gestürzt, nachdem ein Porsche-Fahrer, ohne auf den Verkehr zu achten, die Autotür öffnete.
»In Neukölln ist das die erschreckende tägliche Normalität. Wir erwarten, dass die Neuköllner und Berliner Politiker schnellstens handeln. 365 Tage nach dem Abschluss der Unterschriftensammlung für ein Radgesetz müsste Berlin längst anders aussehen«, sagt Yvonne Hagenbach vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln, das ebenfalls zu der Mahnwache aufgerufen hat. Auch die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) war bei dem Gedenken zugegen.
Die Aktivisten des Radentscheids fordern die Einrichtung abgetrennter Radwege, die solche Unfälle verhindern können. Jede Verzögerung des Radgesetzes gefährde Menschenleben.
Dem Fahrer, einem saudischen Diplomaten, drohen wegen des Unfalls in Deutschland keine juristischen Konsequenzen. nic
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