Autobahnring mit Flughafen

Nicolas Šustr über die Regression in der CDU

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Die CDU erinnert gerade an ein bockiges Kind im Sandkasten, das von seinen Förmchen partout nicht lassen will. Es geht allerdings nicht um Sand, sondern um Asphalt, Beton und Kerosin.

Den ersten Aufschlag machte die CDU-Fraktion am Wochenende, als sie ihren 45-seitigen »Masterplan Verkehr« beschloss. »Kulturkampf beenden, Straßeninfrastruktur ausbauen«, lautet eine der markigen Überschriften in dem Papier. Das bedeutet für die Christdemokraten den Ringschluss bei der Stadtautobahn A 100 und noch einige zusätzliche Straßen. »Die Reifen sollen rollen«, heißt es weiter. Allerdings nur, wenn sie ein Quartett sind. Tempo 30 drohe unter Rot-Rot-Grün »zur rein ideologisch-dogmatischen Anordnung« zu werden, außerdem seien mehr Parkhäuser nötig. Radler sollten gefälligst Nebenstraßen nutzen, damit in Hauptstraßen ihretwegen Autospuren wegfallen müssen. »Fair« nennt die Fraktion das Konzept. Das wütende Aufstampfen mit den Füßen kann man sich bildlich vorstellen.

Aber auch beim Flughafen Tegel geht die Reise in die Vergangenheit. Statt Hunderttausende Anwohner von Fluglärm und Abgasen zu entlasten, soll nach dem Willen der Mitglieder dort alles so bleiben, wie es ist. Ist es die nostalgische Erinnerung an jene Zeiten, als mit Bonner Subventionsmilliarden in West-Berlin die Freiheit verteidigt wurde? »Wir haben mehr von Tegel, wenn wir nach vorne denken«, sagt Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE). Das scheint in christdemokratischen Kreisen aber nicht angesagt zu sein.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal