Boulevardzeitung für die AfD

Rechte Wochenzeitung zur Bundestagswahl / Erika Steinbach als Kolumnistin

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein AfD-naher Verein will in Deutschland eine boulevardeske Wochenzeitung auf den Markt bringen. Das Blatt solle unter dem Namen »Deutschland-Kurier« noch vor der Bundestagswahl in Großstädten wie Berlin, Stuttgart, Dresden und Köln verteilt werden, berichtet der Berliner »Tagesspiegel« (Freitag). 200 000 Exemplare der Zeitung sollen nach Informationen der Zeitung zunächst kostenlos zugestellt werden. Kolumnen für das Blatt sollen die ehemalige CDU-Politikerin Erika Steinbach und der frühere »Bild«-Chef Peter Bartels schreiben. Herausgeber des »Deutschland-Kuriers« sei die rechtskonservative »Vereinigung zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten« mit Sitz in Stuttgart, berichtete der »Tagesspiegel«. Chefredakteur des Blattes soll der Vereinsvorsitzende David Bendels werden. Der Schwerpunkt des Boulevardblatts soll nach seinen Angaben auf innenpolitischen Themen liegen. »Wir nehmen uns aber das Recht heraus, Wahlempfehlungen auszusprechen«, sagte Bendels der Zeitung.

Im vergangenen Jahr hatte der Verein bereits das kostenlose »Extrablatt« gedruckt und darin für die AfD geworben. Zudem erstellte der Verein zu den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie im Saarland Plakate, auf denen dazu aufgerufen wurde, die AfD zu wählen. Im Mai hatte der Vereinsvorsitzende in einem Interview mit der rechten Wochenzeitung »Junge Freiheit« gesagt, für ihn sei die AfD aktuell »die einzig wählbare Partei«. Gegenüber dem »Tagesspiegel« sagte Bendels allerdings, es bestehe keine Verbindung zu der Partei.

Auf seiner Website positioniert sich der Verein unter anderem gegen einen »Millionen-Migrantenstrom«, eine »geplante Abschaffung des Bargelds« und gegen eine »Frühsexualisierung unserer Kinder und die Auflösung der Familie«. Zudem heißt es dort: »Wir sagen Nein zur ›merkelschen Willkommenskultur‹.« epd/nd

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