Trockenes auf dem Teller

Backpflaumen und Dörrobst fördern die Verdauung

  • Anke Noll
  • Lesedauer: 3 Min.
Backpflaumen, Dörrobst, getrocknete Apfelringe auf so manchem Dachboden zeugen von einem reichen Erntesegen im Spätsommer. Das Trocknen von Birnen, Aprikosen, Kirschen, Weintrauben, Feigen oder Datteln ist wahrscheinlich das älteste Verfahren, Früchte zu konservieren.
Der Geruch von Trockenobst erinnert an die Erntezeit. Backpflaumen wird sogar nachgesagt, dass sie das Erinnerungsvermögen an lange vergangene Zeiten wiederzu- wecken vermögen. Weitaus bekannter dürfte ihre verdauungsfördernde Eigenschaft sein. So können Gifte, die aus dem Verdauungsprozess von Eiweiß (Fleisch, Leber, Eier, Käse) entstehen, schneller ausgeschieden werden. Letztlich fördert ein regelmäßiger Stuhlgang das Wohlbefinden und die Gesundheit.
Trockenfrüchte sind Spitzenreiter unter den Mineralstofflieferanten. Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Mangan, Kupfer oder Chrom sind in getrockneten Äpfeln, Feigen, Kirschen usw. in ca. vierfacher Konzentration verglichen mit dem frischen Obst vorhanden. Gleichzeitig steigt aber der natürliche Zuckergehalt beim Trocknen. Trockenobst sollte man deshalb bewusst in kleinen Mengen als schnelle Energiepäckchen genießen. Für Übergewichtige sind kleine Portionen Trockenobst eine gute Alternative für Pralinen.
Vitamine wie das Carotin bleiben in getrockneten Mangos, Papayas oder Pfirsichen sehr gut erhalten, ebenso B-Vitamine in Datteln oder Pflaumen. Allerdings wird helles Obst zur Farberhaltung oft geschwefelt. Schwefeldioxid zerstört jedoch das Vitamin B1 und kann das Gleichgewicht der Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen im Organismus durcheinanderbringen. Deshalb sollte man ungeschwefelten Früchten den Vorzug geben. Zur Verhinderung des Braunwerdens ist es auch möglich, Apfelringe oder Aprikosen vor dem Trocknen in Zitronensäure zu tauchen. Damit Geschmack und Vitamin C in den Früchten besser erhalten bleiben, wird neuerdings oft eine schonende Vakuum-Gefriertrocknung angewendet.
Getrockneten Cranberries werden besondere Wirkungen zugeschrieben. Cranberries, auch als große (amerikanische) Moosbeere bekannt, können dem Ergebnis einer finnischen Studie an der Universität Oulu zufolge Harnwegserkrankungen vorbeugen. Regelmäßig verzehrt, verhindert deren Inhaltsstoff Proanthocyamid, dass bestimmte Bakterien an den Schleimhäuten der Harnwege anhaften. Somit werden keine Infektionen ausgelöst. Auch gegen antibiotikaresistente Bakterienstämme ist die Wirkung belegt. In Russland ist der Effekt der einheimischen kleinen Moosbeere, z. B. gegen Angina, seit Langem bekannt.
Zudem enthalten Moosbeeren das Antioxidans Anthocyamin, das im Zusammenspiel mit Vitamin C und E gegen schädliche freie Radikale im Körper wirksam und somit bei Rheuma sehr empfehlenswert ist. Zusammen mit Nüssen kann der Körper die verschiedenen wertvollen sekundären Pflanzenstoffe der einzelnen Trockenfrüchte besonders gut aufnehmen.


Frucht-Nuss-Salat
Für das Dressing je 30 Gramm getrocknete Cranberries, Rosinen und kleingeschnittene Backpflaumen mit ½ Tasse Weißweinessig übergießen, so dass die Früchte bedeckt sind. Mindestens 12 Stunden zugedeckt einweichen lassen.
Ca. 50 Gramm Radicchio waschen, putzen, zerpflücken und für 10 Minuten in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser legen, damit die Bitterstoffe entweichen. Je 100 Gramm Feldsalat und Chicoree waschen, putzen, zerpflücken bzw. kleinschneiden; Radicchio in Streifen schneiden, alles in eine Salatschüssel geben.
Das Früchtedressing mit 2 EL Walnussöl und 1 EL Pflaumenmus oder Cranberriekonfitüre verfeinern, vorsichtig unter den Salat mischen, mit 50 Gramm Walnusshälften dekorieren.

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