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Sommerschulen für Schüler

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 3 Min.

Neben Nachhilfe bekamen in den letzten Jahren auch sogenannte Sommerschulen Zulauf. Mit einem kompakten Kurzzeitprogramm vertiefen sie Themen und bauen so auf den Schulalltag auf oder bieten Exkurse an. In der Regel dienen sie der Eliteförderung, doch nicht nur. So lädt der Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz Schüler ein, die sich für sogenannte MINT-Fächer interessieren. Über vier Tage arbeiten sie gemeinsam an verschiedenen Projekten wie »Wir hacken das Internet« oder »Strom aus Sonnenlicht«, fertigen kleine Präsentationen und nehmen an Exkursionen teil. Nebenher erhalten sie Informationen über mögliche Studiengänge des Fachbereichs. Die Tage einschließlich Verpflegung sind kostenlos, auswärtige Schüler müssen 30 Euro für Unterkunft und Anfahrt beitragen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird nach Eingangsdatum ausgewählt, das Angebot wirkt somit nicht sozial selektiv. (hs-harz.de)

Als nicht universitäre wissenschaftliche Einrichtung bietet das Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI eine Sommerschule über zehn Tage an. Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt, wohl aber müssen ein Lebenslauf und das letzte Zeugnis eingereicht werden. Ziel ist, den Schülern einen »Einblick in Wissenschaftliches Rechnen« zu geben. Sie sollen an »typische Methoden der Angewandten Mathematik« herangeführt werden und Erfahrungen in der »Programmierung effizienter Methoden zur Lösung unterschiedlicher Anwendungsprobleme« sammeln. Zum Ende erhalten sie ein Zertifikat. Auch hier ist die Teilnahme kostenfrei und die Teilnehmerzahl begrenzt. Offen bleibt allerdings, nach welchen Kriterien die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt werden. (scai.fraunhofer.de)

Ausgesprochen auf eine Elite fokussiert ist die Deutsche Schülerakademie, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz und dem Stifterverband der Deutschen Wirtschaft, mit Dependancen im ganzen Bundesgebiet. Entsprechend breit ist ihr Angebot. Es reicht von »Historischen und philosophischen Grundlagen des Strafrechts« über »Seuchen und Epidemien« zu »Postwachstum als Antwort auf den Klimawandel«. Teilnehmen können nur Schüler, die ein Abitur anstreben und »weit überdurchschnittliche und breite intellektuelle Befähigung sowie weitreichende Interessen verbunden mit einer schnellen Auffassungsgabe« nachweisen. Die Bewerbung läuft über ein Motivationsschreiben plus Zeugnis oder als Vorschlag von der Schule bzw. des Schülerwettbewerbs; das Entgelt liegt zwischen 410 und 595 Euro (deutsche-schuelerakademie.de).

Einen anderen Ansatz verfolgt die »Summer School« der Delmenhorster Jugendhilfe. In Kooperation mit der Volkshochschule unterstützt das Projekt Hauptschüler darin, »neue Lernmethoden zu verinnerlichen« und sich auf »Bewerbungen vorzubereiten«. Die Teilnahme ist freiwillig, wird aber Schülern, deren Versetzung gefährdet ist, empfohlen. Sie wird gut frequentiert und erhält auch Zuspruch. So schreibt ein Schüler: »Ich wollte mein Wissen auffrischen und wissen, wie man richtig lernt. Das habe ich vorher nicht gewusst.« (noz.de) Lena Tietgen

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