Verbraucherschützer gegen zweifelhafte neue Bankgebühren

Bundesverband kritisiert Zusatzzahlungen als Reaktion auf niedrige Zinsen / Müller: Einfache und nachvollziehbare Angebote nötig

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Verbraucherzentralen haben Banken und Sparkassen vor zweifelhaften neuen Gebühren als Reaktion auf niedrige Zinsen gewarnt. In der Branche gebe es hierbei verbreitet einen Wildwuchs, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Dabei hätten viele Institute Kunden über Jahre zu einer Kostenlos-Kultur etwa rund ums Girokonto erzogen, weil sie sich Wettbewerbsvorteile davon versprochen hätten. Nun würden auf teilweise intransparente Art Zusatzgebühren erhoben.

Wegen zweifelhafter Konditionen klagten Verbraucherzentralen derzeit gegen mehrere Institute, erläuterte Müller. Grundsätzlich gelte dabei: »Weder in der Kneipe gibt es Freibier, noch kann man von Banken erwarten, dass sie ihre wichtigen Finanzdienstleistungen kostenlos zur Verfügung stellen.« Digitalisierung, Datenschutz oder Risikovorsorge bei Banken und Sparkassen hätten ihren Preis - nötig seien aber einfache und nachvollziehbare Angebote.

»Ich glaube, dass es im Eigeninteresse von Instituten ist, nicht Verbraucher preislich zu verwirren«, sagte der vzbv-Chef. So habe etwa auch die Telekommunikationsbranche nach vielem Experimentieren festgestellt, dass einfache Preismodelle am meisten überzeugten. »Unser Appell an die Banken und Sparkassen ist: nicht kreative neue Gebühren, sondern einfache, fair bepreiste Konten anbieten.« dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal