Teheran warnt Washington

Konfrontation Iran - USA im Persischen Golf / Neue Sanktionen beschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.

Tampa. Ein Schiff der US-Marine hat im Persischen Golf Warnschüsse abgegeben, nachdem sich ein iranisches Boot genähert hatte. Das teilte das US-Zentralkommando mit. Das Schiff der iranischen Revolutionsgarden habe sich der »USS Thunderbolt« am Dienstag bis auf 137 Meter genähert, hieß es in einer Mitteilung.

Die iranische Seite reagierte gelassen auf den Zwischenfall. »Ein amerikanisches Kriegsschiff hat sich am Dienstagvormittag einem unserer Observationsboote genähert und zwei Luftschüsse abgegeben«, teilte die Marine der Revolutionsgarden (IRGC) in einer Presseerklärung mit. Die IRGC-Marinesoldaten hätten »die unprofessionelle und provokative« Aktion der Amerikaner ignoriert und seien weitergefahren.

Nach der Verhängung neuer US-Sanktionen gegen Iran hat der iranische Präsident Hassan Ruhani Washington vor einem Verstoß gegen das Atomabkommen gewarnt und mit Gegenmaßnahmen gedroht. »Wenn der Feind gegen einen Teil des Abkommens verstößt, werden wir dasselbe tun, und wenn sie das gesamte Abkommen aufgeben, werden wir das auch tun«, sagte Ruhani bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung am Mittwoch.

Das US-Repräsentantenhaus hatte am Dienstag neue Strafmaßnahmen gegen die iranischen Revolutionsgarden beschlossen. Irans Vizeaußenminister Abbas Araktschi nannte die Sanktionen eine »offenkundig feindliche Maßnahme«, auch wenn es sich nur um eine Zusammenstellung früherer Strafen im nichtatomaren Bereich handele. Der frühere iranische Chef bei den Atomverhandlungen warnte, die neuen Sanktionen könnten die Umsetzung des Atomabkommens gefährden. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal