Der Baum des Lebens
Asunción. Ein Mann wie ein Baum - das hört man oft bei Fußballspielen, vorzugsweise wenn das Zweikampfverhalten von Verteidigern gelobt wird. In Asunción gehört ein Baum nicht nur sprichwörtlich zur Fußballfamilie. Beim Zweitligisten Resistencia Sport Club wurde dieses 20 Jahre alte Lapachogewächs nun als Vereinsmitglied aufgenommen - samt Ausweis, Abzeichen und Trikot. »Wir standen vor der Entscheidung, die Tribüne nicht zu bauen oder den Baum zu fällen«, erzählt Vereinspräsident Roberto Garcete: »Aber wir entschieden uns für einen Bau, der dieses Symbol der Natur mit einschließt.« Aus hellblauen Stufen im Estadio Tomas Beygon Gorea ragt nun der Baum in die Höhe und bietet willkommenen Schatten. Im Dezember wird der Klub aus Paraguays Hauptstadt 100 Jahre alt. Auch das neue Vereinsmitglied steht für Beständigkeit: Baum des Lebens wird der Lapacho genannt. Schon die Inka nutzten seine Rinde für einen Heiltrank. Heute werden in Südamerika Infektionen, Entzündungen, Allergien, Stoffwechselerkrankungen und Krebs mit dem Rindensud behandelt. Auf solch ein Mitglied ist Klubpräsident Garcete natürlich stolz: »Sein Holz ist hart und edel. So wie wir.« nd
Foto: imago/Agencia EFE
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