Lärm-Grenzwerte von Fahrzeugen offenbar auch manipuliert

ARD-Bericht: Werte des offiziellen Messverfahrens weichen teils erheblich vom tatsächlichen Lärm auf der Straße ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Saarbrücken. Bei Autos und Motorrädern wird einem ARD-Bericht zufolge auch bei den Lärm-Grenzwerten getrickst. Wie das Magazin »Plusminus« laut Vorabmeldung vom Dienstag berichtet, weichen die Werte des offiziellen Messverfahrens teils erheblich vom tatsächlichen Lärm auf der Straße ab. Die Sendung soll am Mittwoch ausgestrahlt werden, verantwortet wird sie vom Saarländischen Rundfunk (SR).

Dem Bericht zufolge kommt es bei der Typenzulassung von Autos und Motorrädern trotz aufwändiger Berechnungen und Tests allein auf die Geräuschentwicklung bei 50 Stundenkilometern an. Jenseits dieses Wertes seien aber »etliche Fahrzeuge bewusst so konstruiert, dass die Emission um ein Vielfaches lauter ist«, heißt es bei »Plusminus«.

Der Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim, Dieter Schäfer, meldete dem Magazin zufolge beim Kraftfahrtbundesamt Verstöße gegen den Grenzwert einiger Fahrzeuge. Er fordert demnach eine rasche Nachprüfung zugelassener Serienfahrzeuge. Es könne nicht sein, »dass etwas am grünen Tisch serienmäßig genehmigt wird«, das im Realbetrieb dann großen Lärmverursache, sagte Schäfer der ARD.

Der BUND zog eine Parallele zum Diesel-Abgasskandal. Manches Motorrad könne erkennen, dass es in einer Prüfungssituation sei und mache dann die Auspuffklappe zu, sagte Holger Siegel von der Umweltschutzorganisation. AFP/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.