»No pasarán«: Rechtsradikale in Barcelona vertrieben

Identitäre Bewegung versucht Trauer um Anschlagsopfer zu instrumentalisieren / Hunderte Menschen stellen sich entgegen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Einen Tag nach der Terrorattacke von Barcelona haben am Rande des Ramblas-Boulevards Rechtsradikale versucht, die Trauer um die Anschlagsopfer für Hassbotschaften und Propaganda gegen Geflüchtete zu instrumentalisieren - doch sie kamen nicht durch. Wie die Agentur Europa Press meldete, demonstrierten rund 20 Rechte unweit der Ramblas. Ihnen stellten sich rund 200 Menschen mit Rufen wie »Nein, nein, Nazis nein« in den Weg. »Was gestern in Barcelona passiert ist, war ein Akt des Hasses. Aber dies ist der gleiche Hass«, sagte der Bankangestellte Eduard Sánchez der Deutschen Presse-Agentur.

Die Rechtsradikalen waren mit Flaggen mit dem Symbol der Identitären Bewegung, mit Sankt-Georgs-Kreuzen sowie Transparenten mit Aufschriften wie »Defend Europe« und »Stop Islamization of Europe« aufgetaucht. Eine Menge stellte sich ihnen entgegen und rief lautstark »Faschisten raus aus unseren Stadtvierteln!«. Einige skandierten auch »No pasarán« (Sie werden nicht durchkommen), den Slogan der Republikaner aus dem spanischen Bürgerkrieg (1936-1939). Andere hielten Regenbogenbanner. Schließlich zogen sich die Identitären unter Beifall und Jubel der Menge wieder zurück.

Wegen der verschiedenen Demonstrationen am Ort des Terroranschlags von Barcelona konnte der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel dort nicht der Toten gedenken. Er und der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian wollten auf den Ramblas am Freitagabend Blumen niederlegen. Das spanische Fernsehen berichtete, es sei am Freitag auf den Ramblas zu kurzen Panikmomenten gekommen. Menschen rannten plötzlich in Schrecken den Boulevard herunter. Die Angst erwies sich als unbegründet. Agenturen/nd

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