Tausende Rumänen demonstrieren für unabhängige Justiz
Reformpaket der sozialliberalen Regierung sorgt für Unmut auf der Straße
Bukarest. Tausende Rumänen haben am Sonntagabend in der Hauptstadt Bukarest und in vier weiteren Städten gegen eine von der sozialliberalen Regierung geplante Justizreform demonstriert. Sie werfen der Regierung vor, die Justiz völlig unter politische Kontrolle stellen zu wollen.
Fünf Tage zuvor hatte Justizminister Tudorel Toader sein Reformpaket vorgestellt. Es sieht vor, dass der Staatschef an der Ernennung der leitenden Staatsanwälte nicht mehr beteiligt wird und stattdessen der Justizminister in dem Verfahren mehr Einfluss erhält. Zudem soll nicht mehr die Antikorruptionseinheit der Staatsanwaltschaft gegen Richter und Staatsanwälte ermitteln dürfen, sondern eine eigene, dem Justizministerium unterstellte Einheit.
Bereits im vergangenen Winter hatte es in Rumänien landesweit wochenlang Massendemonstrationen gegeben, als die Regierung per Eilverordnung das Strafrecht zugunsten korrupter Politiker änderte. Auf Druck dieser Proteste hatte die Regierung damals diese Verordnung rückgängig gemacht. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.