Der Katastrophen-Patriot

US-Präsident Trump auf Bewährung im texanischen Unwettergebiet

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Washington. Fotos zeigen ihn mit US-Kappe, Regenjacke und Schirm oder hinter seinem Schreibtisch über Wetterkarten gebeugt: US-Präsident Donald Trump gibt sich angesichts der Sturmkatastrophe »Harvey« als Vater der Nation und Krisenmanager, der alles im Griff hat. Während Teile von Texas in den Fluten versinken, will Trump Führungsstärke zeigen. Dabei ist er sichtlich bemüht, nicht die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen.

Deshalb war am Dienstag Aufbruch nach Texas angesagt, um der Katastrophe ins Auge zu sehen und - noch wichtiger - dabei von vielen Millionen Amerikanern gesehen zu werden. Trumps Amtsvorgänger George Bush senior, 1992 bei Hurrikan »Andrew«, und George Bush junior, 2005 bei »Katrina«, hatten sich zu spät oder gleich gar nicht im Katastrophengebiet gezeigt, was ihnen - noch verstärkt durch schleppende Wiederaufbauhilfen - sehr übel ausgelegt wurde.

Trump, der dringend einen politischen Erfolg braucht, will nun alles besser machen. »Wir sind eine amerikanische Familie«, zitiert AFP den vor allem hurrapatriotischen Präsidenten. »Wir kämpfen uns da gemeinsam durch.« Washington werde Texas auf dem »langen und schwierigen Weg zum Wiederaufbau« beistehen.

Notwendig wird es ganz bestimmt. Nach einem Dammbruch haben die Behörden in Texas am Dienstagnachmittag die betroffenen Anwohner zur sofortigen Evakuierung aufgefordert. Der Damm an den Columbia-Seen südlich der Millionenstadt Houston habe unter dem Druck der Wassermassen nachgegeben. roe

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