Mehr Schüler, aber weniger Erstklässler
Für die Berliner Schüler hat am Montag das neue Schuljahr begonnen. Die Hauptstadt wächst - und das macht sich auch an den Schulen bemerkbar. Im Schuljahr 2017/2018 lernen an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen insgesamt 441 330 Schüler. Das sind 6700 mehr als zuletzt.
Noch sitzen aber nicht alle Schüler in Klassenzimmern. Denn 31 880 Erstklässler werden erst am 9. September feierlich eingeschult und legen dann am 11. September los. Damit werden 46 Abc-Schützen weniger gezählt als im vergangenen Schuljahr.
Die Zahl der Lehrer wiederum wächst mit Schuljahresbeginn um 2000 auf 33 383. Insgesamt seien in diesem Jahr sogar 3000 Lehrer eingestellt worden, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) vor wenigen Tagen.
Darunter befinden sich so viele Seiteneinsteiger wie noch nie: Gut zwei Fünftel (41 Prozent) der neuen Lehrer - insgesamt 1247 - wechselten aus anderen Berufen an die Schulen. Insgesamt erhöhte sich der Anteil dieser Lehrkräfte an den Grundschulen auf sechs Prozent, an den Sekundarschulen auf vier Prozent und an den Gymnasien auf 1,7 Prozent.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin zeigte sich besorgt und fürchtet negative Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts. Quereinsteiger hätten eine extrem hohe Arbeitsbelastung durch ihre berufsbegleitende Ausbildung, auch für die Schulen sei die Situation schwierig.
Die Bildungssenatorin wies diese Bedenken zurück. »Wir werden weiter mit Quereinsteigern im Lehrerberuf arbeiten«, kündigte Scheeres an. Berlin müsse sich gegen starke Konkurrenz anderer Bundesländer behaupten. Im Gegensatz zu anderen Ländern sei es der Hauptstadt aber gelungen, alle freien Lehrerstellen zu besetzen.
Ein Problem ist weiterhin der marode Zustand vieler Schulen. Bis 2026 will der rot-rot-grüne Senat deshalb 5,5 Milliarden Euro investieren, um Schulen zu sanieren und 42 Neubauten zu realisieren. dpa/nd
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