Dercons Kahlschlag
Volksbühne streicht Stellen
Der neue Volksbühnenintendant Chris Dercon setzt seinen Feldzug gegen das Sprech- und Ensembletheater fort. Nun will er offenbar alle zehn Regie- und Dramaturgenstellen an seinem Haus streichen. Darüber hinaus sollen nur zwölf der 27 Schauspieler am Ensemble bleiben dürfen. Das berichtet »Der Spiegel« in seiner am Wochenende erschienenen Ausgabe. Durch den Kahlschlag im künstlerischen Bereich soll es laut dem Bericht möglich werden, sieben neue Stellen im Bereich von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen. Außerdem kalkuliert der belgische Kurator demnach mit einem Zuschauerschwund von mehr als 40 000 Besuchern pro Jahr. Das wäre gut ein Viertel weniger Publikum als zu Zeiten seines beliebten Vorgängers Frank Castorf.
Dercon reagierte darauf am Sonntag. Im »Tagesspiegel« warf er dem »Spiegel« schlechte Recherche vor: »Richtig ist, dass nicht wir, sondern Castorf in den letzten Jahren sein Ensemble von 27 fest engagierten Schauspieler*innen auf elf reduziert hat.« Die Marketing-Abteilung sei nur um eine Online-Stelle erweitert worden. cba
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