Diplomatische Offensive Nordkoreas
Pjöngjang wirbt um Verbündete gegen die USA
Seoul. Im Streit um sein Atomprogramm wirbt das diplomatisch isolierte Nordkorea mit offenen Briefen an ausländische Parlamente und Parteien um Verbündete gegen die USA. In ihren Schreiben verurteilen der außenpolitische Ausschuss der Obersten Volksversammlung - das nordkoreanische Parlament - und das Zentralkomitee der herrschenden Arbeiterpartei US-Präsident Donald Trump und werfen seiner Regierung vor, die ganze Welt in eine »nukleare Katastrophe« zu führen, wie die Staatsmedien am Montag berichteten. Zudem plädieren beide Gremien für ein gemeinsames Vorgehen gegen Washington. Aus den Berichte wurde nicht klar, an welche Staaten die am Sonntag versandten Schreiben gerichtet waren.
In seinem Brief bezeichnete der Ausschuss Trumps Drohung einer Zerstörung Nordkoreas demnach als »unerträgliche Beleidigung«. Zugleich verteidigt er das Atomprogramm Nordkoreas. »Falls Trump denkt, er könne die Volksrepublik, eine Atommacht, durch Atomkriegsdrohungen in die Knie zwingen, ist das eine Fehlkalkulation und Ignoranz.«
Am Samstag schickten die USA mehrere B-1B-Langstreckenbomber aus Guam und Kampfjets in den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea. Mit dem Manöver wollten die USA militärische Stärke demonstrieren. Am Sonntag hatte Trump neue Einreisebeschränkungen für Personen aus Nordkorea und sieben weiteren Ländern verkündet. Damit wolle er die Terrorbedrohung für die USA verringern, betonte das Weiße Haus.
Der UN-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen Pjöngjang wegen des neuen Atomtests vom 3. September deutlich verschärft. Nach eigenen Angaben hatte Nordkorea eine Wasserstoffbombe gezündet. Mit dem Test verstieß Nordkorea gegen mehrere UN-Resolutionen. dpa/nd
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