Kurdenreferendum stößt auf Protest
Irak und Nachbarstaaten lehnen Unabhängigkeitsvotum ab
Bagdad. Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi will das kurdische Unabhängigkeitsreferendum nicht anerkennen. Er werde sich mit dem Ergebnis nicht beschäftigen, hatte Abadi bereits am Montagabend erklärt, wie die Nachrichtenseite Al-Sumaria meldete. Stattdessen wolle er die Maßnahmen gegen diejenigen verschärfen, die für »dieses Chaos und diese Zwietracht« verantwortlich seien.
Die Menschen im kurdisch dominierten Nordirak hatten am Montag gegen scharfe internationale Kritik über ihre Unabhängigkeit abgestimmt. Nach ersten Ergebnissen zeichnete sich eine überwältigende Mehrheit für eine Abspaltung ab. Die Nachbarn Iran und Türkei hatten die Kurden vor dem Referendum gewarnt. Der türkische Präsident Erdogan drohte mit einem Ende des kurdischen Ölexports und einer Militärintervention.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel zeigte sich sehr besorgt und forderte die kurdische Regionalregierung und die Zentralregierung in Bagdad am Dienstag zum Dialog auf. dpa/nd Seiten 6 und 8
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.