Oppositionelle Angststörung

Nicolas Šustr über Panikmache gegen die Straßenbahn

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Und mal wieder sind sich CDU, AfD und FDP einig: Der Ausbau der Straßenbahn ist Mist. Die rot-rot-grüne Verkehrspolitik sei eine »Diffamierung der Menschen außerhalb des S-Bahnrings«, schäumt der Christdemokrat Oliver Friederici. Henner Schmidt von der FDP attestiert eine »Fixierung auf die Straßenbahn«, als sei der geplante Ausbau eine Art Fetisch. Und der AfD-Mann Gunnar Lindemann fabuliert von einer »Drogentram« M10, weil die Strecke zum Hermannplatz durch den Görlitzer Park führen soll.

Was die Herren geflissentlich ignorieren: Nur ein deutlicher Ausbau des Nahverkehrs kann den Verkehrsinfarkt in der wachsenden Hauptstadt vermeiden. Wenn eine Autospur durch ein Straßenbahngleis ersetzt wird, können auf gleichem Raum wesentlich mehr Menschen von A nach B kommen. Denn Autos sind zwar bequem, aber wahnsinnig ineffizient. Sie sind Raubbau am knappen und daher kostbaren Platz in den Städten, vom Umweltschutz und dem riesigen Gewinn für die Lebensqualität gar nicht zu sprechen.

Mit Vorrangschaltungen an Ampeln können Straßenbahnen sogar fast so schnell wie U-Bahnen werden - bei einem Zehntel der Kosten. Und dabei sind sie noch beliebt, jeder neue Gleiskilometer zieht massenhaft neue Fahrgäste an. Es ist klar: Wer die Verkehrswende will, muss auf die Tram setzen.

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