Flüchtlingsrat widerspricht Städtebund

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt. Das Recht auf Familiennachzug für subsidiär schutzberechtigte Flüchtlinge und die sofortige Beendigung »der gesetzlichen und behördlichen Verhinderungsstrategien« beim Familiennachzug hat der Thüringer Flüchtlingsrat gefordert. Die Hilfsorganisation widersprach damit am Montag Einwänden des Thüringer Städte- und Gemeindebundes sowie des Landkreistages. Beide kommunale Spitzenverbände hatten sich in der vergangenen Woche dafür stark gemacht, dass der Familiennachzug »weiterhin verunmöglicht« werde. Dabei sei mit Zahlenspielen argumentiert worden, »die keine Grundlage haben, aber vermeintliche Bedrohungsszenarien aufbauen«, hieß es. Das Recht auf Familiennachzug für subsidiär geschützte Flüchtlinge umfasse Ehepartner und minderjährige Kinder sowie die Kernfamilie von unbegleiteten Flüchtlingskindern. Der Schutz der Familie und der Schutz des Kindeswohls seien nicht nur in Artikel sechs des Grundgesetzes, sondern auch in der Europäischen Menschenrechtskonvention und der EU-Grundrechte-Charta verankert, machte der Flüchtlingsrat deutlich. Mit dem Asylpaket II vom März 2016 seien - dessen ungeachtet - subsidiär geschützte Flüchtlinge bis März 2018 vom Familiennachzug ausgeschlossen worden. »Diese eklatante Missachtung des Rechts auf Schutz der Familie muss beendet werden«, sagte Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat. epd/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -