• Berlin
  • Solidarisches Grundeinkommen

Von Kofferträgern und Sperrmüllsammlern

Johanna Treblin über echte und falsche Grundeinkommen

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.

Zwei Seiten füllt der Gastbeitrag von Michael Müller im »Tagesspiegel«. Der Regierende Bürgermeister ist auch Senator für Wissenschaft und Forschung und damit für »Digitales« zuständig. Im Gastbeitrag fragt Müller, was die Digitalisierung für den Arbeitsmarkt bedeutet. Viele einfache Tätigkeiten werden wegfallen, stellt Müller fest. Eine Binsenweisheit, die er falsch beantwortet. Zunächst geht er weiter von einer Vollbeschäftigung aus. Damit hat er allerdings nur recht, wenn sich auch in Deutschland demnächst unnötige Jobs wie Parkplatzeinwinker und Kofferindenbusheber durchsetzen und diese auch noch über den ersten Arbeitsmarkt finanziert werden.

In seinem Gastbeitrag nennt Müller mehrere Tätigkeiten, für die trotz Digitalisierung weiterhin Personal benötigt wird: zum Beispiel Sperrmüllbeseitigung und Säubern von Parks. Denjenigen, die das übernehmen, will er ein »solidarisches Grundeinkommen« geben. Das ist falsch. Wenn eine Gesellschaft meint, öffentliche Orte wie Parks sollten gesäubert werden, muss sie entsprechende Stellen schaffen. Das wäre auch in Müllers Sinne: Es käme seinem Ziel der Vollbeschäftigung entgegen.

Ein Grundeinkommen braucht es dennoch. Für diejenigen, die keine Arbeit haben. Weil es nämlich schon jetzt nicht genug Arbeit für alle gibt.

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