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Land erinnert an Opfer der NS-Pogrome

  • Lesedauer: 2 Min.

Oranienburg. In Brandenburg wird am 9. November an zahlreichen Orten an die Opfer der antijüdischen NS-Pogrome von 1938 erinnert. In Oranienburg wird der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper (SPD), zu einer Gedenkfeier am Ort des ehemaligen jüdischen Bethauses erwartet. Im Anschluss ist ein gemeinsamer Besuch des jüdischen Friedhofs mit Rabbiner Nachum Presman geplant. An einer Veranstaltung der Stadt Eberswalde und des ökumenischen Arbeitskreises am Gedenkort für die in der Pogromnacht zerstörte Synagoge wird nach Angaben der israelischen Botschaft auch der Gesandte des Staates Israel, Avraham Nir-Feldklein, teilnehmen.

In Frankfurt (Oder) will der Intendant des Brandenburgischen Staatsorchesters, Peter Sauerbaum, am jüdischen Gedenkstein in einer Rede der Opfer erinnern. In der Konzerthalle der Stadt wird am Abend die Ausstellung »Gerechte unter den Völkern« über nichtjüdische Helfer eröffnet, die in der NS-Zeit unter Einsatz ihres Lebens Juden vor der Ermordung gerettet haben. Der Ehrentitel wird von der Gedenkstätte »Yad Vashem« in Israel vergeben.

Mit einem Gedenkweg und einer Veranstaltung am Ort der ehemaligen Synagoge will Brandenburg/Havel an die Opfer der Pogrome erinnern. In Neuruppin wird am Abend eine Ausstellung über ehemalige und erhaltene Synagogen in Brandenburg eröffnet. Auch in Potsdam findet am Abend ein gemeinsames Gedenken statt.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, Wohnungen von Juden und jüdische Geschäfte verwüstet. Durch organisierten NS-Terror, Ausschreitungen und ihre Folgen kamen rund 1300 Menschen ums Leben. Mehr als 1400 Synagogen, mehr als die Hälfte aller jüdischen Gottes- und Gebetshäuser in Deutschland und Österreich, wurden stark beschädigt oder zerstört. Am 10. November wurden mehr als 30 000 jüdische Männer in Konzentrationslager verschleppt. epd/nd

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