Protest gegen Verleihung der Leuschner-Medaille an CDU-Hardliner Koch

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Wiesbaden. Wenn am 1. Dezember 2017 Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im Wiesbadener Kurhaus feierlich seinem Amtsvorgänger Roland Koch die Wilhelm-Leuschner-Medaille verleiht, wird dieser Festakt erstmals in der hessischen Geschichte von größeren öffentlichen Protesten vor dem Gebäude begleitet sein. So wollen sich Gewerkschaften, SPD, LINKE und andere nicht damit abfinden, dass ausgerechnet ein als profilierter Gewerkschaftsgegner bekannter CDU-Politiker die höchste hessische Auszeichnung erhält. »Roland Koch galt als sozialpolitischer Hardliner und hat auch mit seiner rechtspopulistischen Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft im Landtagswahlkampf 1999 die Gesellschaft gespalten«, so der Frankfurter DGB-Regionschef Philipp Jacks. Die Leuschner-Medaille ist nach amtlichen Richtlinien »zur Würdigung des Einsatzes für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit« bestimmt. Leuschner war Gewerkschafter und bis 1933 hessischer Innenminister. Als Widerstandskämpfer wurde er von den Nazis 1944 hingerichtet. Nach ihm sind bundesweit viele Straßen, Plätze und Schulen benannt. hgö

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