Klassentreffen

Elf Meistertitel, ein Europapokalsieg - mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sieben ehemalige Oberligisten in der 3. Liga

  • Lesedauer: 3 Min.
Derby mit unschönen Szenen

Ein Traumtor, zwei Rote Karten, Emotionen: Das alles bot das Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC, das 2:1 (2:0) endete. Mit unschönen Szenen. Der 90 Sekunden zuvor eingewechselte Magdeburger Philip Türpitz sah in der 70. Minute nach einem Ellenbogenschlag gegen Daniel Bohl Rot. Doch Bohl hatte zuvor Türpitz in den Arm gebissen. «Vielleicht sieht es durch den Schrei so aus, ich habe ihn nicht gebissen», sagte Bohl. Doch die Fernsehbilder zeigen eindeutig etwas anderes. Eine Minute später sah Halles Marvin Ajani nach einer Tätlichkeit Rot.

Hansa Rostock im Aufstiegskampf

Marcel Hilßner wird das Heimspiel mit dem 5:3 (2:2)-Sieg gegen Köln so schnell nicht vergessen. «Es war das bisher beste Spiel, was ich für Hansa gemacht habe», sagte der Dreifachtorschütze. Coach Pavel Dotchev meinte: «Ein verrücktes Spiel, acht Tore, was will man mehr. Ihn beeindruckte, wie sein Team zurückkam. Nach zwölf Minuten stand es 0:2. Dann kam Hilßner und drehte mit Soufian Benyamina und Selcuk Alibaz die Partie. Damit ist Rostock mittendrin im Aufstiegskampf.

Jena erreicht Weihnachtsziel

Das selbstgesteckte Ziel hat Jena erreicht: 20 Punkte vor Weihnachten. Die hatte Coach Mark Zimmermann ausgegeben. »Aber wir wollen jetzt nicht aufhören zu punkten«, scherzte er. Gegen Osnabrück (0:0) wäre der Sieg möglich gewesen. Aber gute Chancen blieben ungenutzt. »Es wären Big Points gewesen, auch mit Blick auf die Tabelle. Aber am Ende ist es okay«, meinte Mittelfeldspieler Jan Löhmannsröben. Jena ist zu Hause seit acht Heimspielen in Serie ungeschlagen. Doch das hinderte Keeper Raphael Koczor nicht daran, sich nach dem Schlusspfiff ein hitziges Wortgefecht mit einigen Fans zu liefern.

Zwickau zu umständlich

Noch vor Weihnachten soll der Vertrag von Zwickaus Trainer Torsten Ziegner verlängert werden. Daran ändern auch vier Niederlagen in Serie - diesmal verlor Zwickau gegen Wiesbaden 0:2 (0:1) - nichts. »Für mich gibt es keine Zweifel, ich bin vom Coach absolut überzeugt«, sagte Sportdirektor David Wagner. So eine Negativserie gab es unter Ex-Profi Ziegner noch nicht. Aber der 40-Jährige ist Realist. »Wir wussten, was auf uns zukommt. Bis zum Schluss muss unser Ziel der Klassenverbleib aus eigener Kraft sein.« Im zweiten Durchgang drängte der FSV auf den Ausgleich, agierte in der gegnerischen Hälfte aber oft zu umständlich.

Erfurt mit Leidenschaft

Die Hoffnung in Erfurt hat einen Namen: Stefan Emmerling. Der Rückkehrer, unter dem Rot-Weiß zwischen 2010 und 2012 die besten Drittligajahre hatte, soll den taumelnden Traditionsklub wieder in die Spur springen. Doch bei seinem Comeback sprang nur ein 0:0 gegen die seit 13 Spielen sieglosen Bremer raus. »Wir wollten unbedingt Punkte mitnehmen. Natürlich wäre dabei ein Sieg schön gewesen. Aber dafür fehlen uns noch die Abläufe und die Genauigkeiten«, sagte Emmerling. Ihm gefiel die Leidenschaft und das Engagement seines neuen Teams. »Ich bin recht zuversichtlich, noch einiges aus der Mannschaft rauskitzeln zu können«, sagte Emmerling.

Kein Chemnitzer Befreiungsschlag

In der Woche strich Trainer Horst Steffen seiner Elf nach den letzten Leistungen den freien Tag. Doch der erhoffte Befreiungsschlag des Chemnitzer FC blieb aus, das Team verlor in Münster 0:1 (0:0). »Es ist eine herbe Enttäuschung, ich muss das erst einmal sacken lassen«, sagte Steffen. »Ich hatte die Hoffnung, dass wir mit einer Torgelegenheit vielleicht doch noch einen Punkt mitnehmen könnten«, haderte er. Tom Baumgart traf in der Schlussphase das Lattenkreuz, mehr passierte nicht mehr. »Wir haben gerade eine sehr schwierige Phase«, sagte Keeper Kevin Kunz. dpa/nd

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