Werbung

Umfrage an Uni Greifswald

Namenspatron wegen nationalistischer und antisemitischer Äußerungen in der Kritik / Mitglieder der Universität sollen Meinungsbild abgeben

  • Lesedauer: 2 Min.

Greifswald. Im Streit um den Namenspatron Ernst Moritz Arndt befragt die Universität Greifswald jetzt ihre Mitglieder. Am Montag startet eine elektronische Umfrage, an der Professoren, Studierende, wissenschaftliche und Verwaltungsmitarbeiter und Emeritierte teilnehmen können. Aufgrund der kontroversen Diskussion um das Thema wolle sich der Senat ein Meinungsbild verschaffen, teilte die Hochschule mit. Die bis zum 8. Dezember laufende Umfrage sei keine Wahl oder Abstimmung zum Uni-Namen und sei auch nicht bindend für den Senat.

Als alternative Antwortmöglichkeiten zur Ablegung oder Beibehaltung des Namenszusatzes können Unentschlossene auch angeben, dass sie mit beiden Varianten einverstanden wären. Ob ein Kompromiss - sowohl Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wie auch Universität Greifswald - möglich sei, müsse jedoch noch rechtlich geprüft werden.

Seit fast einem Jahr wird über den Namen gestritten. Als höchstes Hochschulgremium hatte der Senat im Januar die Ablegung des Namens mit notwendiger Zweidrittelmehrheit beschlossen. Den Beschluss erkannte später das Bildungsministerium wegen formaler Mängel nicht an. Im Oktober legten mehrere Senatoren einen neuen Antrag zur Ablegung des Namens vor.

Der in Pommern geborene Arndt (1769-1860) war Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Er ist wegen nationalistischer und antisemitischer Äußerungen umstritten. Der Name war der Universität 1933 zuerkannt worden. Nach der Entscheidung im Januar entbrannte in Greifswald ein hitziger Streit über die Namensablegung. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal