Vortest bestanden

Johanna Treblin sieht einiges Potenzial im Vorkaufsrecht

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.
Mitte hat vortesten lassen. Nachdem das Vorkaufsrecht in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln so gut geklappt hat, will auch Mitte das erste Mietshaus kaufen, bevor es an einen Großinvestor geht. Das ist eine gute Nachricht für Berlins Mieter. In den vergangenen Jahren mussten sie immer höhere Mieten zahlen. Das Zweckentfremdungsverbot, mit dem die Politik versucht hatte, Touristenwohnungen wieder dem regulären Markt zuzuführen, erleidet vor Gericht immer wieder Rückschläge. Dass es mit dem Vorkaufsrecht doch noch ein Instrument gibt, das vor dem Ausverkauf der Stadt und vor unverhältnismäßig steigenden Mieten schützt, ist beruhigend.

Es gibt aber noch Verbesserungspotenzial. Denn: Einfach umzusetzen ist es nicht. Zunächst muss die Verkaufsabsicht bekannt sein. Dann müssen die Mieter aktiv werden: Sie müssen nicht nur mit dem zuständigen Stadtrat Kontakt aufnehmen. Sondern auch die Miethöhe aller Bewohner auflisten, um ein realistisches Kaufangebot ermitteln zu können. Dazu müssen alle mitmachen. Das Angebot macht dann zwar eine städtische Wohnbaugesellschaft. An den Vermieter herantreten müssen die Bewohner aber selbst.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.