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Verkehrsexperte: Ein Privatunternehmen hätte Stuttgart 21 gestoppt

  • Lesedauer: 1 Min.

Stuttgart. Der Verkehrswissenschaftler Alexander Eisenkopf sieht im Bahnvorhaben Stuttgart 21 in Baden-Württemberg ein politisches Projekt. »Im Vorstand der Bahn sitzt mit Ronald Pofalla ein ehemaliger Politiker, im Aufsichtsrat Staatssekretäre - das ist mit Blick auf notwendige wirtschaftliche Entscheidungen eine pikante Konstellation«, sagte der Wirtschaftsprofessor von der Zeppelin Universität Friedrichshafen der dpa. Wäre die Bahn ein Privatunternehmen, hätte sie Stuttgart 21 längst gestoppt, ist Eisenkopf überzeugt. »Da der Staatskonzern jedoch nicht konkursfähig ist, wird letztlich der Steuerzahler einspringen.« Stuttgart 21 sei »ein Lehrbuchbeispiel für Risiken und Fehler bei politisch beeinflussten Großprojekten«. Einem Gutachten zufolge sollen die Kosten für die Neuordnung des Bahnknotens von 6,5 auf 7,6 Milliarden Euro steigen. Die Vergabe dieses Gutachtens an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC sieht der Experte kritisch. Denn PwC sei Abschlussprüfer und vielfacher Auftragnehmer der Bahn. Auch die jüngst bekannt gewordene Verschiebung der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 hält Eisenkopf nicht für das letzte Wort. »Der empirische Befund bei anderen Großprojekten spricht dagegen, dass das Jahr 2024 realistisch ist.« dpa/nd

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