- Politik
- Rassistischer Angriff in Magdeburg?
Mutter und Zehnjähriger beleidigt und geschlagen
Familie mit »indischen Wurzeln« wurde laut Polizei in einem Supermarkt in Magdeburg attackiert / Zeugen ordnen Täter der rechten Szene zu
Die Magdeburger Polizei sucht nach einem Mann, der am Samstagnachmittag eine Frau und ihren zehnjährigen Sohn gewalttätig angegriffen haben soll. Die 33-jährige Deutsche aus Magdeburg, die laut Polizei »indische Wurzeln« habe, sei mit ihrem Sohn in der Lübecker Straße von einem Unbekannten zunächst beleidigt worden. Nachdem der Junge darauf mit dem Zeigen des ausgestreckten Mittelfingers reagierte, habe der mutmaßliche Täter die Frau am Hals und den Sohn ins Gesicht geschlagen. Laut Polizei würgte der Unbekannte den Zehnjährigen, »bis ein Zeuge helfend einschritt«. Beim Weggehen äußerte der Angreifer weitere Beleidigungen. Die beiden Opfer blieben unverletzt.
Obwohl der Tathergang von der Polizei sehr detailliert beschrieben wird, ist in sozialen Medien eine Debatte über das Geschehen entfacht. Auf Facebook und Twitter äußerten einige Nutzer, dass sie das Verhalten des Unbekannten nachvollziehen könnten oder gar unterstützten.
Trotz der hitzigen Debatte im Internet und einigen Anrufen bei der Polizei in Magdeburg sagte der Polizeisprecher Marc Becher gegenüber »nd«: »Leider haben sich auf die Täterbeschreibung bisher noch keine Zeugen bei uns gemeldet.« Der Täter wird als 1,80 Meter groß und schlank beschrieben, er sei kahlköpfig und im Nacken tätowiert. Er wird von Zeugen als augenscheinlich der rechten Szene zugehörig beschrieben.
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