- Kommentare
- US-Steuerreform
Ein großer Gewinn für Apple
Simon Poelchau über die Folgen von Donald Trumps Steuerreform
Donald Trump rühmt sich mal wieder, Gutes für sein Land getan zu haben. Dass Apple nach seiner Steuerreform nun seine im Ausland gebunkerten Gewinne in die USA bringen will, sei ein »großer Gewinn für amerikanische Arbeiter und die USA«, meinte der US-Präsident. Tatsächlich ist es jedoch nur eins: ein großer Gewinn für Apples Aktionäre, denn für sie ist jetzt Zahltag.
Deren Kalkül auf Kosten der - nicht nur US-amerikanischen Allgemeinheit - ist mit der massiven Absenkung der Unternehmensteuer in den USA aufgegangen. Jahrelang horteten US-Konzerne wie Apple ihre Gewinne in Milliardenhöhe in Steuerparadiesen, weil sie keine Lust hatten, in den USA Abgaben auf ihre Gewinne zu zahlen. Trump belohnt sie nun also für ihr falsches Verhalten, so als ob man einem Kind dafür ein Eis geben würde, dass es seinen kleinen Geschwistern die Spielsachen weggenommen hat. Denn es geht nicht nur um Steuererträge, die den USA verloren gehen. Apple und Co. machen vor allem auch Milliardengewinne, weil sie ihre Erlöse um die halbe Welt schicken, um in möglichst keinem Land, in dem sie aktiv sind, wirklich Steuern zahlen zu müssen.
So bringt Apple sein Geld jetzt in die USA, weil Donald Trump das Land zu einem Steuerparadies für Konzerne und Superreiche gemacht hat.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.