Wem die Nutzer vertrauen

Facebook-Timeline

  • Lesedauer: 2 Min.

Facebook will den Kampf gegen gefälschte Nachrichten stärker in die Hand der Nutzer selbst legen. »Als Teil unserer laufenden Qualitätsüberprüfungen werden wir die Leute nun fragen, ob sie eine Nachrichtenquelle kennen und wenn ja, ob sie ihr vertrauen«, erklärte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Freitag. Die Idee dahinter sei, dass manchen Medien nur ihre Leser und Zuschauer vertrauten. Anderen Medien jedoch werde quer durch die Gesellschaft vertraut, selbst von jenen, die ihnen nicht direkt folgten.

Facebook war vor allem wegen der Flut gefälschter Nachrichten während des US-Präsidentschaftswahlkampfs in die Kritik geraten. In einem ersten Lösungsversuch arbeitete das Netzwerk mit Medien-Organisationen zusammen, die zweifelhafte oder falsche Berichte mit Warnhinweisen versahen. Die Facebook-Gemeinschaft zu fragen, sei aber die objektivere Lösung, schrieb Zuckerberg nun. Facebook selbst wolle nicht entscheiden, was stimme und was nicht, bekräftigte er die bisherige Position des Unternehmens. »Es gibt zu viel Sensationsgier, Falschinformationen und Polarisierung heute in der Welt«, schrieb Zuckerberg. »Soziale Medien erlauben es Menschen, Informationen schneller als zuvor zu verbreiten, und wenn wir diese Probleme nicht konkret angehen, werden wir sie am Ende verstärken«, räumte er ein.

Das Netzwerk hatte vergangene Woche bereits Veränderungen angekündigt, mit denen im Newsfeed der Nutzer mehr Beiträge von Freunden und Verwandten und weniger von Medien und Unternehmen auftauchen sollen. dpa/nd

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