- Politik
- Protest gegen Braunkohle
Hambacher Forst: Neun Aktivisten nach Blockaden in Haft
Drei Demonstranten sollen unter Lebensgefahr die Zufahrt zum Waldgebiet »Hambi« blockiert haben
Aachen. Nach Blockaden im Hambacher Forst gegen den Braunkohletagebau sitzen neun mutmaßlich Beteiligte wegen Widerstands gegen Polizeibeamte in Untersuchungshaft. Gegen die fünf Männer und vier Frauen wurde Haftbefehl erlassen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Drei der Aktivisten sollen unter Lebensgefahr die Zufahrt zum Waldgebiet blockiert haben. Nach Polizeiangaben drohte etwa einem Mann, der sich mit einem Bügelschloss um den Hals an einen Pfahl gekettet hatte, die Strangulation. Den Angaben nach konnte er sich nicht mehr selbst befreien.
Gegen die neun werde ermittelt. Zu ihnen gehörte laut Polizei auch ein Mann, der sich in einer selbst gegrabenen, etwa drei Meter tiefen Grube verbarrikadiert hatte, aus der er aus eigener Kraft nicht mehr heraus kam.
Die neun Tatverdächtigen verweigerten laut Polizei Angaben zu ihren Personalien. Handflächen und Fingerkuppen hatten sie nach Polizeiangaben so mit Sekundenkleber beschmiert, dass auch keine Fingerabdrücke genommen werden konnten.
Die Polizei fand bei dem Einsatz in dem Gelände unter anderem Depots mit Wurfeisen, sogenannte Krähenfüße, mit Flüssigkeit gefüllte Christbaumkugeln und pyrotechnische Gegenständen. Im Hambacher Wald formiert sich immer wieder Widerstand gegen die geplanten Rodungen. Derzeit gilt dort aber ohnehin ein gerichtlicher Rodungsstopp: In der laufenden Rodungssaison darf RWE Power nach einer Entscheidung der Bezirksregierung Arnsberg keinen Baum fällen. dpa/nd
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