Was gesagt werden darf

Theaterball

  • Lesedauer: 1 Min.

Die schriftliche Aufforderung des Intendanten des Mecklenburgischen Staatstheaters, Lars Tietje, beim Theaterball auf »unabgesprochene politische Äußerungen« auf der Bühne zu verzichten, hat Kritik hervorgerufen. Die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Eva-Maria Kröger, sprach von einem »Maulkorb«. Das sei unglaublich und ein Armutszeugnis. »Gerade im Theater sollte die Freiheit der Kunst und besonders die Meinungsfreiheit geachtet und gelebt werden«, sagte Kröger. Offenbar habe es auf dem vorherigen Theaterball Kritik an der Theaterpolitik der Landesregierung gegeben. Dies habe für den Intendanten wohl zu Unannehmlichkeiten geführt. Der jüngste Theaterball fand am vergangenen Samstag statt.

Tietje erklärte in einer Stellungnahme, dass jeder Mitarbeiter seine Meinung äußern dürfe. In der jüngeren Vergangenheit habe es im Haus jedoch Grenzüberschreitungen einzelner Mitarbeiter gegeben, »die in die Richtung der öffentlichen Diffamierung von Personen und Unternehmen im Rahmen von Theaterveranstaltungen gingen, die nicht eindeutig als persönliche Meinung erkennbar waren. Dies drohte sich zu wiederholen.«

Er sei durchaus der Meinung, dass ein Theater sich politischer und gesellschaftlicher Auseinandersetzung stellen soll, erklärte Tietje. Dafür gebe es am Mecklenburgischen Staatstheater viel Raum. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal