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Vorsicht beim Online-Shopping vor Billigkleidung aus Asien

Verbraucherzentrale Brandenburg warnt

  • Lesedauer: 3 Min.

Wer beim Einkaufen von Kleidung im Netz nach Schnäppchen sucht, stößt schnell auf erstaunlich günstige Angebote aus Fernost. Die dort abgebildeten Fotos und Beschreibungen zeigen tolle Materialien und perfekte Passformen zu unglaublichen Preisen. Doch wenn die per Online bestellte Ware zu Hause ankommt, sind die Verbraucher ernüchtert, denn oft haben die versendeten Kleidungsstücke wenig mit den Bildern auf der Webseite zu tun.

Das Marktwächterteam Digitale Welt der Verbraucherzentrale Brandenburg (vzb) hat mehrere solcher Shops getestet und warnt: Wer billige Kleidung aus Asien bestellt, muss häufig mit einer Enttäuschung rechnen. Wie Verbraucherbeschwerden aus dem Frühwarnnetzwerk der Marktwächter zeigen, kommen besonders günstig angebotene Textilwaren aus asiatischen Online-Shops oft verspätet, gar nicht oder in schlechter Qualität beim Kunden an. Viele der Händler versenden direkt aus Asien, andere haben ihre Lager in Europa stationiert oder nutzen europäische Import-Export-Firmen für den Versand.

Das Marktwächterteam der Verbraucherzentrale Brandenburg hat daraufhin Online-Shops getestet, die diese asiatischen Textilien vertreiben - mit äußerst durchwachsenem Ergebnis: Die bestellte Kleidung war oft schlecht geschnitten, teils mangelhaft gekennzeichnet und die Rückabwicklung machte immer wieder Probleme.

In neun Online-Shops haben die Marktwächterexperten Testkäufe durchgeführt und anschließend 13 Kleidungsstücke in Augenschein genommen. Die Preise der getesteten Textilien lagen dabei zwischen fünf und 62 Euro. »Beinahe jedes der bestellten Kleidungsstücke war deutlich kleiner oder enger als in der jeweiligen Beschreibung auf den Webseiten angegeben. Zehn der 13 getesteten Kleidungsstücke wiesen zudem teils erhebliche Mängel in der Verarbeitung oder im Schnitt auf. Darüber hinaus bestanden in vier Fällen die Textilien aus völlig anderen Materialien als im Webshop angegeben. So wurden Kleider auf der Webseite etwa mit Baumwolle ausgezeichnet, tatsächlich war deren Material jedoch Polyester«, schildert Dr. Kirsti Dautzenberg, Teamleitung Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Bei der Mehrzahl der Testkäufe erfolgte die Sendung entsprechend der angegebenen Lieferzeiten auf den jeweiligen Webseiten. Problematisch wurde es bei mehreren Anbietern, als der Kaufvertrag widerrufen wurde. So akzeptierten drei der neun Händler den Widerruf nicht. Vielmehr sei dort eine Rückgabe nur bei Mängeln der Waren möglich. Viermal wurde explizit Auskunft darüber verlangt, aus welchen Gründen der Widerruf erfolgte. Zwei Anbieter lehnten den Widerruf mehrfach ab und offerierten Alternativangebote in Form von Gutscheinen oder einer anteiligen Auszahlung des Warenwertes. Teils haben die Testkäufer fünf- bis siebenmal mit den Anbietern per E-Mail Kontakt aufnehmen müssen, um Angaben für eine Rücksendeadresse zu bekommen.

Bei allen der neun getesteten Shops muss der Kunde die Rücksendekosten selbst tragen. Gemessen am Einkaufspreis kann das teuer werden, denn einige Shops verlangten die Rücksendung nach Polen, Belgien, Großbritannien oder China. So kann der Rückversand der Ware bis zu rund 18 Euro kosten. vzb/nd

Betroffene, die Probleme mit Online-Händlern haben, können sich bundesweit an die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen wenden. Eine Übersicht der Beratungsstellen ist unter www.verbraucherzentrale.de/beratung zu finden.

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