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Cottbuser Weckruf

Tomas Morgenstern sorgen verhaltene Teilnehmerzahlen an Friedensdemo

  • Lesedauer: 1 Min.

Mehrere Hundert, vielleicht auch Tausend Menschen haben sich am Donnerstagabend an dem vom »Cottbuser Aufbruch« organisierten Sternmarsch für Toleranz und Weltoffenheit, gegen Hass und Gewalt beteiligt. Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke war gekommen, um den Cottbusern, die sich für ein friedliches Miteinander in der Stadt einsetzen, den Rücken zu stärken. Doch es waren viel weniger Leute auf die Straße gegangen, als angesichts der in jüngster Zeit offen zutage getretenen Auseinandersetzungen um die Flüchtlingsintegration in der Stadt zu wünschen gewesen wäre.

Mit der traditionellen Demonstration wird an die Bombardierung der Lausitzmetropole am 15. Februar 1945 durch alliierte Flugzeuge und deren Opfer erinnert und vor den Gefahren von Militarismus und Krieg gewarnt. Oft hatten sich dabei in der Vergangenheit Cottbuser Demokraten Aufmärschen von Rechtsextremis᠆ten entgegengestellt, die das Opfergedenken für ihre politischen Zwecke missbrauchen wollten. Tausende hatten damals Farbe gegen die neuen Nazis bekannt.

Dass die Zustimmung zur Asylpolitik in der Stadt nach Gewaltakten zwischen Einheimischen und Flüchtlingen kippt, hatte sich bei von rechten Aktivisten gekaperten Aufmärschen im Februar gezeigt. Dass sich aber das »ande᠆re Cottbus« in dieser Situation so schwertut, die Straße gegen Rassisten und rechte Populisten zu behaupten, ist ein Alarmsignal.

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