»R2G« gegen Verbrennung von Flaggen

  • Lesedauer: 1 Min.

Die rot-rot-grüne Koalition will konsequenter gegen das Verbrennen von Israel-Fahnen vorgehen. Dafür hat der Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses am Mittwoch ein Gutachten beim Wissenschaftlichen Dienst des Parlaments in Auftrag gegeben. Die Rechtsexperten sollen prüfen, wie gegen das öffentliche Verbrennen von ausländischen Nationalflaggen eingeschritten werden kann.

»Wir sind uns als Koalitionsfraktionen einig, dass das Verbrennen von Israel-Fahnen in der Öffentlichkeit dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland und dem Bild Berlins, als Stadt, von der die Schoah ausging, in der Welt massiv schadet«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der rechtspolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen, Benedikt Lux (Grüne), Sebastian Schlüsselburg (LINKE) und Sven Kohlmeier (SPD).

Das Gutachten soll erörtern, ob die geltende Rechtslage mit Blick auf das Strafrecht, das Versammlungsrecht, sowie das Gefahrenabwehrrecht, der Polizei ausreichend Spielraum einräumt, das öffentliche Verbrennen ausländischer Nationalflaggen im Vorfeld oder während Versammlungen zu unterbinden. »Wir wollen daher eine rechtssichere und rechtsstaatliche Möglichkeit finden, das Verbrennen der Israel-Flagge und von Davidsternen« zu verhindern, so die Rechtspolitiker.

Hintergrund der Initiative sind antisemitische Ausschreitungen bei Demonstrationen im Dezember in Berlin, bei denen Israel-Fahnen verbrannt wurden. Bislang steht nur das verbrennen der Deutschen Fahne unter Strafe. jlo

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.