Weiblich und wehrhaft
Am Weltfrauentag gehen Demonstrantinnen für Frauenrechte auf die Straße
Berlin. Mit dem Erstarken von Konservativen und Reaktionären weltweit geraten auch die Rechte von Frauen immer stärker unter Druck. In den Blick gerät dabei die Türkei, deren Staatschef Recep Tayyip Erdoğan Verhütung als »Verrat« bezeichnet und die Frauen in seinem Land auffordert, mindestens drei Kinder zu gebären. Für den Weltfrauentag am heutigen 8. März haben Frauenorganisationen in der Türkei Demonstrationen angekündigt. Unter anderem ist ein Protest auf der zentralen Einkaufsstraße Istiklal in Istanbul geplant.
Thema bei den Protesten ist auch Gewalt gegen Frauen. Alleine 2017 wurden in der Türkei nach Angaben der Nichtregierungsorganisation »Wir werden Frauenmorde stoppen« 338 Frauen ermordet. Oft werde die Tat von Ex-Partnern oder Ehemännern verübt.
Aktivistinnen wollen auch in Deutschland solche Femizide und materielle Abhängigkeiten von Frauen stärker thematisieren. Hierzulande gibt es noch viel zu tun. Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen ist nämlich nach Zahlen des Statistischen Bundesamts so groß wie in fast keinem anderen Staat der Europäischen Union. Im Jahr 2016 bestritten immerhin 72 Prozent der Frauen zwischen 25 und 55 Jahren ihren Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit. Zehn Jahre zuvor waren es noch 64 Prozent. Allerdings hat zugleich auch ihre Armutsgefährdung in Deutschland zugenommen. nd
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