OP durch einen falschen Arzt

Urteil

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Mann hatte sein Medizinstudium nie abgeschlossen und sich mit gefälschten Dokumenten eine Zulassung als Arzt erschlichen. Nach seiner Anstellung an der Klinik habe er mehrere Jahre lang zahlreiche Patienten operiert. Diese Eingriffe wurden mit den Krankenkassen abgerechnet. Inzwischen wurde der Mitarbeiter wegen Köperverletzung in zahlreichen Fällen sowie Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt.

Die Bezirksregierung zog die erschlichene Approbation zurück. Daraufhin forderten die Krankenkassen Geld vom Krankenhaus zurück. Es seien ärztliche Leistungen abgerechnet, die gar nicht von einem Arzt erbracht worden seien. Die Klinik argumentierte, dass zum damaligen Zeitpunkt eine - wenn auch erschlichene - Approbation bestanden habe. Die Leistungen seien auch in medizinisch-fachlicher Hinsicht fehlerfrei erbracht worden.

Das Sozialgericht Aachen (Az. S 13 KR 262/17, 466/16 und 114/17) schloss sich dieser Auffassung an und wies die Klagen ab. Zudem habe der »falsche Arzt« regelmäßig nicht allein operiert, sondern es habe ein anderer »echter« Arzt assistiert. Die Behandlungen seien einwandfrei gewesen. Den Krankenkassen sei auch kein finanzieller Schaden entstanden. epd/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal