2,2 Millionen wird der Mindestlohn vorenthalten

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf. 2,2 Millionen Beschäftigte in Deutschland bekommen einer Studie zufolge weniger als den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn, obwohl er ihnen zusteht. Durch Verstöße gegen das Mindestlohngesetz würden Beschäftigten und Sozialkassen Milliardenbeträge vorenthalten, sagte Studienautor Toralf Pusch vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Freitag in Düsseldorf. »Endlich die Kontrollen zu verbessern, ist also von höchstem öffentlichen Interesse.« Nach seinen Erhebungen summierten sich im Jahr 2016 Lohnausfälle und Mindereinnahmen der Sozialversicherung durch Verstöße gegen den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn auf rund 7,6 Milliarden Euro. Die Betroffenen erhielten im Schnitt 251 Euro monatlich zu wenig. Den Sozialversicherungen entgingen dadurch rund 2,8 Milliarden Euro. Im Jahr 2016 wurde etwa 11,5 Prozent der weiblichen und 4,6 Prozent der männlichen Beschäftigten der Mindestlohn vorenthalten. Der Auswertung zufolge ist die Quote der betroffenen Arbeitnehmer in Ostdeutschland mit 12,6 Prozent deutlich höher als im Westen mit 7,3 Prozent. epd/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.