Kritik an AfD wegen rassistischer Broschüren an Schulen

Landesbildungsminister Tullner: Rechtspartei will »Drittklässler politisch plump agitieren«

  • Lesedauer: 1 Min.

Halle. Die Verteilung rassistischer Broschüren an Schulen in Sachsen-Anhalt durch die AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative hat für scharfe Kritik gesorgt. Mit den Flyern zu angeblicher Gewalt durch Migranten würden Schüler aufgrund einer einseitigen Darstellung manipuliert, erklärte die Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Eva Gerth, der »Mitteldeutschen Zeitung«. Sie sprach von »Indoktrination«. Landesbildungsminister Marco Tullner (CDU) sagte dem Blatt, die Rechtspartei versuche, »Drittklässler politisch plump zu agitieren«.

Die Landtagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt, Landesvorsitzender der Jungen Alternative, und Hans-Thomas Tillschneider hatten nach Angaben der Zeitung am Dienstag die Flyer vor Schulen in Halle verteilt. »Schon seit Monaten erreichen uns Meldungen, dass Ausländer auf unseren Schulhöfen ihre Mitschüler beleidigen, erpressen und verprügeln«, heißt es demnach in der Broschüre.

Die Flyer enthalten dem Bericht zufolge einen Fragebogen, in dem Schüler angeben sollen, ob und unter welchen Umständen sie schon einmal gewaltsam attackiert wurden. Explizit gefragt werde auch nach der »Herkunft« der Täter, im Begleittext sei die Rede von »vielen Fällen von Ausländergewalt auf unsere Schulhöfen«. AFP/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.