Jung, brutal, antisemitisch?

Erneut Echo-Kontroverse

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Rapper Kollegah und Farid Bang bleiben trotz Antisemitismus-Vorwürfen für den Musikpreis Echo nominiert. Der Ethik-Beirat des Preises hat sich gegen einen Ausschluss der Künstler entschieden, wie der Bundesverband Musikindustrie mitteilte. Die Auszeichnungen werden am kommenden Donnerstag vergeben.

Kollegah und Farid Bang sind für ihr Album »Jung, brutal, gut aussehend 3« in der Kategorie »Album des Jahres« nominiert. Auf dem Bonusmaterial heißt es im Song »0815«: »Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen«. Daraufhin wurde der Echo-Ethikbeirat eingeschaltet.

Bei der Nominierung handele es sich um einen »absoluten Grenzfall zwischen Meinungs- und Kunstfreiheit«, so der Vorsitzende des Beirats, der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Börnsen. Die Wortwahl einiger Texte sei »respektlos und voller Gewalt«, betonte er. »Nach intensiver und teilweise kontroverser Diskussion sind wir dennoch zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Ausschluss nicht der richtige Weg ist«, sagte Börnsen.

Für den Echo nominiert werden je Kategorie die Künstler, die in den Deutschen Charts auf den fünf besten Rängen platziert sind. Charterfolg und die Stimmen der Juroren werden am Ende zusammengezählt und entscheiden so über die Echo-Preisträger.

Den Ethikbeirat gibt es seit 2013: Damals hatte eine Nominierung für »Frei.Wild« für Schlagzeilen und Proteste gesorgt. Der Band wird seit von Kritikern vorgeworfen, rechtsextremistische Motive zu verbreiten. epd/nd

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