- Kommentare
- Mieter-Protest
Initiativen wollen mehr
Nicolas Šustr über wachsende Ungeduld in der Mieterbewegung
»Und die Stadt gehört Euch!«, plakatierte die LINKE im Abgeordnetenhauswahlkampf 2016. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) soll diesen Anspruch für die Mieter durchsetzen. Zwar loben Initiativen immer wieder, dass es im Gegensatz zu Lompschers Amtsvorgängern einen regelmäßigen Gedankenaustausch mit der Senatorin gebe. Aber eine wirkliche Kooperation mit ihrer Verwaltung kommt trotzdem nicht zustande.
Immer wieder wird kolportiert, dass das jahrzehntelang von der SPD geführte Haus eher gegen als für Lompscher arbeite. Auch das Kommunikationsdesaster rund um das geplante neue Stadtquartier Blankenburger Süden wurde von so einigen als Sabotage der Verwaltung dargestellt. Der bevorstehende Wechsel von Jochen Lang, Abteilungsleiter für den Wohnungsbereich in der Stadtentwicklungsverwaltung, in die Senatskanzlei ist die Chance, die Zuständigkeiten innerhalb des Hauses neu zu regeln. Dem Vernehmen nach denkt die Senatorin intensiv darüber nach.
Noch richtet sich der Unmut der Initiativen vor allem gegen die Bundesregierung, die so wenig gegen Wohnungsmangel und Verdrängung unternimmt. Doch das Grummeln in der Stadtgesellschaft wird lauter. Das Wahlversprechen der LINKEN ist noch nicht vergessen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.