Personalmangel verhindert besseren Datenschutz
Berlin. Aus Personalmangel können Datenschutz-Verstöße im Internet nach Einschätzung der Landesdatenschutzbeauftragten nicht ausreichend geahndet werden. In allen 16 Behörden der Länder fehlten laut einer Umfrage der Zeitung »Tagesspiegel« bundesweit dafür fast 100 Mitarbeiter. Datenschutzbeauftragte in Schleswig-Holstein, Hamburg, Berlin und weiteren Bundesländern sehen deshalb die Gefahr, dass die Ende Mai in Kraft tretenden neuen Datenschutzregeln (DSGVO) in Europa nicht durchgesetzt werden könnten. »Ich bezweifle stark, dass wir mit der jetzigen Ausstattung die Instrumente der DSGVO vernünftig nutzen können«, sagt Marit Hansen, Landesdatenschutzbeauftragte in Schleswig-Holstein. Theoretisch können die Behörden beispielsweise bei einem Missbrauch von Nutzerdaten dann hohe Bußgelder verhängen. »Vor dem Hintergrund eines massiven Stellendefizits und der mangelnden Bereitschaft der Politik diese auszugleichen, besteht eine praktische Hürde, weitere Verfahren zu führen«, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar, der aktuell auch für die Einhaltung des Datenschutzes bei Facebook zuständig ist. dpa/nd
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.